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Die aktuellen Top-Picks der unabhängigen Assetmanager

Welches sind die aussichtsreichsten Aktien für die nächsten Monate?

Zu Beginn des Jahres 2022 dreht sich vieles um die Themen ‚Corona ohne Ende?‘ und ‚Inflation – wie dauerhaft wird sie uns begleiten?“. Viele Investoren erwägen vor diesem Hintergrund eine Veränderung bei ihren Anlagefavoriten, für Unterstützung sind sie dabei dankbar.

Aus sehr unterschiedlichen Bereichen stammen die Favoriten-Investments der von uns befragten Unabhängigen Asset Manager und es ist erstaunlicherweise sogar ein Top Pick aus dem letzten Jahr erneut dabei. Lassen Sie sich überraschen!

Die Anlageexperten legen sich auf den nächsten Seiten fest und geben auch eine Begründung für ihre Auswahl.


Wichtiger Hinweis: Bei den in dieser aktuellen Umfrage getätigten Äußerungen handelt es sich nicht um Kauf- oder Verkaufempfehlungen oder Finanzanalysen. Die Meinungen der befragten Fondsmanager und -berater eignen sich nicht zur direkten Übernahme in eigene Anlagestrategien. Basis von Kauf- und Verkaufentscheidungen sollten immer die gesetzlich vorgeschriebenen Verkaufsunterlagen wie Verkaufsprospekte und Jahresberichte sowie eine ausführliche individuelle Beratung sein.

Die Autoren bzw. die Unternehmen für die Sie tätig sind, besitzen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung möglicherweise Positionen in den genannten Aktien.

FOCAM AG

Andreas Schmidt

Leiter Portfolio Management
FOCAM AG


Real Assets im Fokus

Partners Group

Der Anbieter aus der Schweiz für Investments in Private Equity, Private Debt, Private Real Estate und Private Infrastructure hat eine lange Erfolgsstory hinter sich. Gegründet wurde das Unternehmen 1996 und hat seitdem mehr als CHF 170 Mrd. einsammeln können. Aktuell verwaltet Partners Group US $ 127 Mrd. Davon hält Private Equity mit 49 % den Löwenanteil. Die anderen Sparten liegen zwischen 15 % bis 22 %.

Nachfolgend die Gründe, die für ein Engagement in Partners Group sprechen:

  • Hohe Mittelzuflüsse in den vergangenen Jahren, im Durchschnitt um 17,8 % % p. a. seit 2006.
  • Breite Diversifikation auf vier Bereiche, ohne dass es zu einem Klumpenrisiko kommt.
  • Partners Group investiert auf drei Kontinenten (Europa, Nordamerika und Asien) und ist mit 20 Büros in diesen Regionen vertreten.
  • Mehr als 1.000 institutionelle Kunden vertrauen Partners Group ihre Gelder an. Die 10 größten Klienten halten einen Anteil von nur 6 % am Gesamtvermögen.
  • Aufgrund des derzeit niedrigen allgemeinen Zinsniveaus sollte sich der Trend hin zu Real Assets wie Private Equity, Private Real Estate und Private Infrastructure weiter verstärken.
  • In 2021 konnten Zusagen über CHF 25 Mrd. hereingeholt werden. Diese Anlagesummen sollten auch für die nächsten beiden Jahren möglich sein.
  • In der Vergangenheit erzielte Partners Group überdurchschnittliche Anlageerfolge. Dies führte dann i. d. R. zu deutlich höheren absoluten Mehreinnahmen bei den Provisionserlösen (Outperformancefee). Sollte auch zukünftig eine überdurchschnittliche Rendite erwirtschaftet werden, würde sich dies zusätzlich positiv auf die G+V auswirken.
  • Die Aktie notiert aktuell mit CHF 1289 deutlich unter dem historischen Höchstkurs von CHF 1667 im November letzten Jahres.
  • Die aktuelle Bewertung mit einem KGV von 28 ist günstig, da das Unternehmen in der Vergangenheit stetig gewachsen ist und die Aussichten für die kommenden Jahre weiterhin außerordentlich gut sind.

Risiken:

  • Keine oder nur geringe Outperformance vs. Vergleichsindex, im ungünstigen Fall dann keine Generierung von Mehreinnahmen.
  • Das Aufspüren von Investmentmöglichkeiten könnte zunehmend schwieriger werden.
  • Die hohe Nachfrage nach illiquiden Anlagen könnte zu nachhaltig geringeren Renditen in diesen Investments führen, sodass langfristig die Investoren weniger in diese Anlageklassen investieren werden.
  • Deutlicher Anstieg des allgemeinen Zinsniveaus, der die Attraktivität der illiquiden Anlagen schmälert.

Fazit:    Mit Partners Group hat sich der Entrepreneur AS Select Fonds am besonderen Wachstum von Real Assets als Anlageklasse beteiligt.


Fonds: Entrepreneur AS Select– DE000A2PE1A8 (R) / DE000A2PF0U7 (I)
Gesellschaft: FOCAM AG

Impact Asset Management GmbH

Andreas Böger

Senior Fund Manager
Impact Asset Management GmbH (I-AM)


Mit ruhiger Hand auf Qualität und Nachhaltigkeit setzen

Im kommenden Jahr dürfte die weitere Entwicklung bei den Zinsniveaus maßgeblichen Einfluss ausüben. Marktteilnehmer werden dabei die potenziell restriktivere Geldpolitik und die aufkommenden Wachstumssorgen gegeneinander abwägen müssen. Dieses Gegenspiel ist aktuell an der amerikanischen Zinskurve gut abzulesen, mit anziehenden Zinsniveaus bei den kürzeren Laufzeiten und stagnierenden Zinsniveaus bei den längeren Laufzeiten. Hier könnte es zu einer Auflösung kommen, bei der alle Laufzeiten wieder in die gleiche Richtung tendieren, ob aufwärts (Wachstumsschub mit zunehmender Inflation) oder abwärts (erneute Wirtschaftsschwäche). Freilich sind viele abweichende Kombinationen denkbar, weshalb die Marktentwicklung in der Regel schwer von makroökonomischen Überlegungen abzuleiten ist. Wir bevorzugen es, hierbei weniger zu antizipieren und uns auf die Konstruktion stabiler Portfolios zu konzentrieren.

Fokus auf Qualität

Mit unserem Fokus auf Qualitätstitel sollen unsere Portfolios wie in den vergangenen Jahren in möglichst unterschiedlichen Szenarien gut aufgestellt sein. Als interessantes Beispiel sind aktuell die Bezahldienste Mastercard und Visa zu nennen. Dieses Segment blickt insgesamt auf ein schwieriges Jahr zurück. Regulierungsrisiken, Konkurrenzdruck und verändertes Nutzerverhalten im Zuge der COVID-Pandemie haben hier zu deutlicher Underperformance zum Allgemeinmarkt geführt. Die Unternehmen bleiben aber Marktführer in einem Schlüsselsegment der Wirtschaft und profitieren auch von langfristigen Trends wie der Digitalisierung. Überzeugende Unternehmensergebnisse sind die Norm, stabiles Ertragswachstum führt zu zunehmend attraktiven Bewertungen.

Konkrete Lösungen für den Wandel

In puncto Nachhaltiges Investieren dürfte sich der Fokus auf solche Unternehmen richten, welche konkrete Lösungen für den Wandel hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft anbieten. Ob orientiert an den Zielen der UN (SDGs), an der neuen EU-Taxonomie Verordnung oder an anderen Kennzahlen des Impacts, für Anleger dürften sich einige neue Möglichkeiten ergeben, gute finanzielle Renditen mit mehr Nachhaltigkeit zu verbinden.

Wir verweisen beispielhaft auf das japanische Unternehmen Denso Corporation. Als marktführender Automobilzulieferer konzentriert sich Denso zunehmend auf die Elektrifizierung, dabei werden bestehende Prozesse umgebaut und nachhaltiger gestaltet. Alternativ ist das europäische Unternehmen Schneider Electric zu nennen, ein weltweit führender Hersteller von Ausrüstungen für das Energiemanagement und von Produkten für die Industrieautomatisierung, welche zur Anhebung der Stromverbrauchseffektivität eingesetzt werden können. Damit gehören die Unternehmen zwar nicht zu den pure plays der Energiewende, in der langen Frist könnte der nachhaltige Impact trotzdem größer ausfallen. Entsprechend bevorzugen wir für das Anlageziel des nachhaltigen Wandels diese Art der Unternehmen, auch weil sie weniger von spekulativen Wellen erfasst werden.


Fonds: I-AM GreenStars Opportunities – ISIN AT0000A12G92 (S) / AT0000A1YH49 (I) / AT0000A1YH23 (R)
Gesellschaft: Impact Asset Management GmbH

Seahawk Investments GmbH

Hubertus Clausius

Geschäftsführer
Seahawk Investments GmbH


Aktuelles Interview mit dem Börsen Radio Network

Hören Sie doch mal rein.


Preisanstiege bei Energie und Transport im Fokus

Die aktuellen Preisanstiege für Energie lassen Unternehmen in diesem Sektor stark profitieren und verstärkte Investitionen für eine breite Diversifizierung des Energie-Mixes der Zukunft bieten auch längerfristig beachtliche Investitionschancen. Aber auch die anhaltende Kapazitätsknappheit im Transportbereich ist für Anlageexperten interessant.

Golar LNG Ltd. (Segment: Energie Infrastruktur)

Golar ist ein führender Betreiber von schwimmenden FLNG-Infrastrukturanlagen (Floating Liquefied Natural Gas) sowie LNG-Gastankern. Weiterhin hält Golar eine Beteiligung von ca. 9% an New Fortress Energy Inc., einem integrierten Gas-zu-Strom-Infrastrukturunternehmen. Im Gegensatz zu anderen fossilen Energieträgern sollte der Gasanteil am weltweiten Energiemix in den nächsten 10-Jahren weiter ansteigen. Aufgrund der im Vergleich zur Öl- und Kohleverbrennung deutlich geringeren CO2-Emissionen wird Gas mittlerweile als zunehmend nachhaltig eingestuft. Für das Segment LNG werden in den nächsten 10 Jahren weltweit Wachstumsraten von ca. 3 – 3,5% p.a. prognostiziert. In den nächsten 2- 3 Jahren geht Golar von einer Vervierfachung des Betriebsergebnisses (EBITDA) im Geschäftsbereich FLNG aus. Die Aktie handelt derzeit mit einem P/E Multiple von ca. 22 bzw. 13 auf Basis der erwarteten Ergebnisse für die Jahre ’22 und ’23.

Valaris Ltd. (Segment: Offshore Energie)

Valaris ist eine führende Offshore-Drilling Gesellschaft. Sie betreibt Bohrschiffe (Drill Ships) und Hub-Bohrinseln (Jack-Ups, Semi-Submersibles). Nach deutlicher Investitionszurückhaltung seitens der integrierten Ölkonzerne in den Jahren ’20 und ’21 ziehen die Investitionsausgaben im Bereich Offshore-Energie im laufenden Kalenderjahr wieder deutlich an. Die restrukturierte und heute quasi schuldenfreie Valaris profitiert derzeit von einem deutlichen Anziehen der Charterraten im Bereich Ultra-Deep-Water-Drilling. Die Auslastungsraten (UDW) der aktiv vermarkteten Bohrschiffe liegen mittlerweile über 80%. Die Gesellschaft sollte bereits in diesem Jahr ihre Gewinnschwelle erreichen. Im Vergleich zu den anderen Markteilnehmern handelt die Aktie derzeit mit Abschlägen auf Basis ihres Netto-Inventarwertes.

Hoegh Autoliners ASA (Segment: Shipping Car Carrier)

Hoegh Autoliners betreibt eine Flotte von Schiffen für den weltweiten Transport von Kraftfahrzeugen. Das Segment profitiert derzeit von einer Angebotsknappheit an Car-Carriern. Die Frachtraten dieses Segmentes konnten sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppeln (Panamax 1 Jahr-Zeitcharterrate ca. USD 30 Tsd./Tag heute im Vergleich zu USD 12,5 Tsd./Tag im Vorjahr). Die Aktien handelt derzeit mit einem PE Multiple von ca. 5,5 auf Basis des erwarteten Ergebnisses für das Jahr 2022. Aufgrund der niedrigen Quote an Schiffsneubestellungen von derzeit ca. 5% (Historischer Durchschnitt der letzten 25 Jahre: 17%) kann in den nachfolgenden Jahren von weiter knappen Kapazitäten ausgegangen werden.


Fonds: Seahawk Equity Long Short Fund – ISIN LU1910829313 (R) / LU1910828935 (S)
Gesellschaft: Seahawk Investments GmbH

Value Partnership Management GmbH

Dr. Carl Otto Schill

Geschäftsführer
Value Partnership Management GmbH


Noch einmal GK Software !

Ein zweites Mal hintereinander wird die GK Software SE unser Top Pick des Jahres. Nachdem man mit unserer Empfehlung in 2021 rund 60 Prozent verdienen konnte, sehen wir aktuell weiterhin Potential für Kurssteigerungen. Nach unseren Berechnungen hat sich GK Software im letzten Jahr auch operativ gut entwickelt und konnte den Inneren Wert um knapp 30 Prozent steigern.  Die aktuelle Sicherheitsmarge beträgt damit 35 Prozent.  Wir haben zwar eine Reihe von Unternehmen mit einem höheren Kurssteigerungspotential im Fonds, meinen aber, das, GK Software als lupenreine, langfristige Wachstumsstory diese Auszeichnung ein weiteres  Mal verdient.

Gegründet wurde GK Software zur ostdeutschen Wende in der sächsischen Provinz. Seit dem Börsengang in 2008 konnte das Unternehmen seinen Umsatz von 10 Mio. Euro auf über 130 Mio. Euro in 2021 steigern. Heute werden über 350.000 Kassensysteme in über 60 Ländern betreut.  Es ist derzeit das weltweit führende Softwareunternehmen wenn es um die Neuinstallationen von Kassensystemen des großen Einzelhandels geht.  Mit modularen Softwarelösungen sowie Programmier- und Wartungsdienstleistungen fokussiert sich GK Software insbesondere auf Filialunternehmen. Bekannte Kunden sind z.B. Lidl, Migros oder Walmart.

Zwischenzeitlich konnte die Ertragskraft nicht Schritt halten mit den Umsätzen, da eine Reihe von Zukunftsinvestitionen anstanden. Die Software wurde Cloud fähig gemacht.  Außerdem wurden Erweiterung wie z.B. eine Tankstellenlösung, oder das Selbst-Checkout programmiert. Sehr kostspielig war auch der Eintritt in den US-Markt.  Durch die Gründung einer Tochterfirma zusammen mit der Bundesdruckerei wird seit 2021 auch die gesetzlich vorgeschriebene Aufzeichnung von Kassenumsätzen angeboten. Neueste Großinvestition ist GK Spot, das den Kunden eine umfassende Analyse ihrer Filialumsätze anbietet.

Bezogen auf die herausragende Marktstellung, die weiterhin zweistelligen Umsatzsteigerungen und die zu erwartenden überproportionalen Ergebnissteigerungen ist die Aktie des „Hidden Champions“ unserer Meinung immer noch kaufenswert. GK Software ist ein Top Pick, der dem Anleger wahrscheinlich auch in den nächsten Jahren noch viel Freude bereiten wird.


Fonds: Selection Value Partnership – ISIN DE000A14UV29 (I) / DE000A14UV37 (P)
Gesellschaft: Value Partnership Management GmbH

FPM Frankfurt Performance Management AG

Martin Wirth

Vorstand
FPM Frankfurt Performance Management AG


Zinsumfeld

Die Jahre 2021 und 2022 sehen wir als Zeitenwende. Nachdem in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten die Zinsen kontinuierlich gefallen sind und schließlich durch Notenbanken und Regulierer auf Niveaus gedrückt wurden, die kaum nachhaltig sein können, haben diese Maßnahmen nun die „gewünschten“ Ergebnisse in Form steigender Inflationsraten gebracht. Zumindest kann man davon ausgehen, dass sich der Zins-Abwärtstrend nicht fortsetzen wird, auch wenn Lieferkettenprobleme und andere coronabedingte Verwerfungen sich wieder einpendeln werden. Somit wird auch die Attraktivität von Anleihen, die in den letzten Jahren immer weniger in Couponzahlungen, sondern vor allem in Kurssteigerungen lag, schwinden. Null Prozent Rendite bei gleichzeitiger Inflation klingen nicht allzu verlockend.

Aktienmarkt

Am Aktienmarkt profitierten von fallenden Zinsen Unternehmen mit anleiheähnlichem Charakter. Stabile Wachstumsraten, stabile Renditen, große Sicherheit waren die Merkmale der beliebtesten Aktien. „Normalere“ Unternehmen, bei denen während einer Rezession auch tatsächlich einmal die Gewinne fallen können, wurden dagegen gemieden und dabei übersehen, dass ein zyklisch einmal sinkender Gewinn kein Grund ist, zum Insolvenzgericht zu gehen. Dementsprechend billig sind viele dieser „normaleren“ Werte. Bleibt als letzte Gruppe diejenige, die spekulative Werte umfasst, in erster Linie aus dem Tech-Sektor. Hier kam es im letzten Jahr in unseren Augen zu einer Blasenbildung, die durch die Erwartung steigender Zinsen ab dem Herbst 2021 geplatzt ist. Somit sind auch hier die Bewertungen auf teilweise sehr interessante Levels gesunken.

Selektions-Kriterien

Welche Eigenschaften sollte ein Investment in diesem veränderten Umfeld aufweisen? An erster Stelle sollte die Fähigkeit stehen, steigende Kosten an die Kunden weiterzugeben, also Unternehmen, die über Preissetzungsmacht verfügen. Daneben sollten steigende Zinsen dem Unternehmen nicht schaden, optimalerweise sogar nutzen. Und von diversen unternehmensspezifischen Aspekten abgesehen sollte die Bewertung stimmen. Im Vordergrund steht bei FPM aber nicht der Top-Down Ansatz und das Screening nach diesen Kriterien, sondern die Analyse des einzelnen Unternehmens, wenn auch unter der Berücksichtigung dieser Aspekte.

Fonds-Positionierung

Große Positionen sind in unseren Fonds Heidelberger Druck (Restrukturierung beendet, Bilanz weitgehend saniert, Weltmarktführer, Bewertung niedrig), K+S (Bilanz entschuldet, Wende bei den Kalipreisen, deutlich sinkende Investitionen) oder HelloFresh (massiv unterschätztes Geschäftsmodell, großes Wachstumspotential, hohe Rentabilität der Investitionen, wachsende Wettbewerbsvorteile und niedrige Bewertung). Daneben sehen wir aber auch bei vielen Standardwerten eine niedrige Bewertung und solide Perspektiven, was auch daran liegt, dass diese Aktien in den letzten Jahren aufgrund der genannten anderen Präferenzen nicht gefragt waren. Zudem sind in den letzten Monaten auch einige der zuvor hoch bewerteten Wachstumswerte wieder in unser Blickfeld als Value-Investoren gerückt.


Fonds: FPM Funds Stockpicker Germany All Cap – ISIN LU0124167924 / LU0850380873
Fonds: FPM Funds Stockpicker Germany Small/Mid-Cap – ISIN LU LU0207947044 / LU1011670111
Gesellschaft: FPM Frankfurt Performance Management AG

ICM Investment Bank AG

Dr. Norbert Hagen

Sprecher des Vorstands
ICM InvestmentBank AG


Deutlich optimistischer als der Markt

Wie sich inzwischen herausarbeitet, ist es nicht die Pandemie, die die Märkte überrascht, sondern die veränderte Perspektive einer möglicherweise restriktiver ausfallenden Notenbankpolitik. Kurz: vier Zinserhöhungen statt drei in den USA führen zu höheren Anleiherenditen weltweit. Können die Unternehmen auch entsprechend höhere Gewinne liefern, so dass sich das wieder ausgleicht ? Das wird angesichts bereits hoher Gewinnmargen, dem steigenden Druck auf die Inputkosten sowie des Wegfalls von Basiseffekten von Marktteilnehmern zunehmend bezweifelt.

Wir sind hingegen sehr positiv für die Gewinnaussichten 2022 und erwarten ein weiteres Jahr mit deutlichen Gewinnsteigerungen, was unsere weiterhin optimistische Haltung gegenüber Aktien untermauert.

Die Berichtssaison für Q4/2021 hat begonnen. Was die Dynamik der Aktivitäten angeht, so hat sich Q4 im Vergleich zum Sommer als stabil entpuppt, die globalen Einkaufsmanagerindizes sind wieder gestiegen. Die Produktion erholt sich weltweit, das Wachstum in Asien scheint die Talsohle durchschritten zu haben, und die leeren Lager werden allmählich wieder aufgefüllt. Verschiedene Engpässe lösen sich auf.

Andererseits sind die Konsenserwartungen für das EPS-Wachstum in Q4 sogar niedriger als in Q3. Über die Q4-Ergebnisse hinaus erwarten wir für 2022 ein starkes Gewinnwachstum, das mit von uns erwarteten 20 % im Jahresvergleich deutlich über dem Konsens für die Eurozone von 7% (IBES) liegen wird. Das starke BIP-Wachstum in diesem Jahr, das mit 4,6 % für die Eurozone über dem Trend liegt, wird dazu beitragen, dies voranzutreiben. Der Druck auf die Inputkosten wird sich im Laufe des Jahres wahrscheinlich nicht verstärken, zumal Verzerrungen in der Versorgungskette sowie der Anstieg der Strompreise wieder abnehmen müssten.

Insgesamt erwarten wir, dass die Gewinnmargen stabil bleiben, da sie positiv mit der wirtschaftlichen Aktivität korreliert sind, der operative Leverage wird dabei weiterhin unterstützend wirken.

Auf Sektorebene erwarten wir bei den zyklischen Werten ein stärkeres EPS-Wachstum als bei den defensiven. Interessanterweise ist der Konsens in Bezug auf Finanzwerte und Grundstoffindustrien sehr zurückhaltend. Bei den Rohstofftiteln ist man ebenfalls sehr vorsichtig, da diese niedrige EPS-Wachstumsprognosen aufweisen. Neben Energiewerten sind es Banken und Bergbau, die in der Vergangenheit das größte positive Beta zum BIP-Wachstum aufwiesen. Die Gewinne der Banken sind von den kurzfristigen Zinsen abhängig, die sich tendenziell nach oben bewegen, der Bergbausektor ist eine Wette auf die wahrscheinliche Wende in China und bei Energie spiegelt sich der zunehmende Nachfrageüberhang, der zu einer Neubewertung des ganzen Sektors führen kann.

Energie
Tullow Oil, Enquest, BP

Rohstoffe
Teck Corp., Ferrexpo

Grundstoffindustrien
BASF, Bayer

Financials
Unicredit, Deutsche Bank


Fonds: Leonardo UI – DE000A0MYG12
Gesellschaft: ICM InvestmentBank AG

MainSky Asset Management AG

Dr. Eckhard Schulte

Vorstandsvositzender
MainSky Asset Management AG


Attraktive Kaufniveaus bei Staatsanleihen

Die 180-Grad-Wende der US-Notenbank Fed hat das bislang sehr positive Aktienmarktumfeld fundamental verändert. Nicht nur, dass eine erste Zinserhöhung in den USA im März gesetzt ist, durch die von der Fed angestrebte Reduzierung ihrer Bilanz dürfte sich auch das Chance-Risiko-Profil für Aktien im Jahresverlauf weiter verschlechtern.

Wir reduzieren in Stärkephasen Wachstumsaktien aus dem US-Technologiebereich, …

Was die Asset Allocation angeht, bleiben wir deshalb neutral gewichtet, tendieren aber dazu, in Stärke Positionen am Aktienmarkt zu reduzieren. In den nächsten Monaten ist insbesondere mit einer höheren Volatilität zu rechnen, so dass sich ausreichend Gelegenheiten dafür bieten sollten. Eine direkte Konsequenz der veränderten Fed-Politik besteht darin, sehr teure Titel im Aktienportfolio (gemessen an den P/Es) zu reduzieren bzw. durch günstigere Titel zu substituieren. Höhere Zinsen bedeuten immer, dass die Bewertungen, d.h. die Aktienmultiples, unter Druck geraten. Besonders anfällig sind somit sehr hoch bewertete Wachstumstitel, u.a. aus dem US-Technologiebereich, die wir aus strukturellen Gründen in unseren Portfolien bislang recht hoch gewichtet haben. Auch wenn unsere langfristige Sicht hier unverändert positiv bleibt, bietet sich für das kommende geldpolitische Umfeld taktisch eine Reduktion des Exposures an.

… gewichten im Gegenzug europäische Aktien höher, …

Im Gegenzug gewichten wir europäische Aktien etwas höher, die neben einem stärkeren Value-Fokus und der im Vergleich zur USA niedrigeren Bewertung von einer EZB profitieren dürften, die in ihrem Zinserhöhungskurs der Fed deutlich hinterherlaufen wird. Zudem hat China die Geldpolitik zuletzt erneut etwas gelockert, ebenfalls ein Umstand, der den europäischen Märkten mit der hohen China-Abhängigkeit zugutekommt. Insgesamt ist es aus unserer Sicht angemessen, die bislang vorherrschende Übergewichtung von Wachstumsaktien zurückzufahren und in ein ausgeglichenes Portfolio aus jeweils einem Drittel Wachstumsaktien, zyklischen und defensiven Aktien zu investieren. Die Emerging Markets selbst bzw. China berücksichtigen wir weiterhin nicht.

… während Anleihen für uns aktuell ein klarer Kauf sind.

Was den Rentenmarkt angeht, halten wir unverändert an unserer Sicht von strukturell tiefen Realzinsen fest. Deshalb haben u.E. auch die Nominalzinsen keinen Raum für einen weiteren signifikanten Anstieg. Zwei Prozent in 10-jährigen US-Staatsanleihen sind für uns extrem attraktive Kaufniveaus. Gleiches gilt für die 10-jährigen Bundesanleihen. Auch hier erwartet der Markt mit fast 50 Basispunkten Zinserhöhungen in den nächsten 18 Monaten zu viel von der EZB, so dass hier eine Rendite von null Prozent eine gute Kaufgelegenheit darstellt. Grundsätzlich positiv bleibt auch unser Ausblick für periphere Staatsanleihen, insbesondere Italien. Diese haben in den vergangenen Wochen trotz des allgemeinen Verkaufsdrucks am Rentenmarkt und der angekündigten Beendigung des PEPP-Programms der EZB stabile Spreads gegenüber den Bundesanleihen gezeigt, was für die relative Stärke dieses Marktes spricht.


Fonds: MainSky Macro Allocation Fund LU0835742759 (D) / LU0835750265 (C)
Gesellschaft: MainSky Asset Management AG

AI Leaders

Christian Hintz

Geschäftsführer
Christian Hintz Vermögensverwaltung GmbH


Preis und Qualität

In Zeiten steigender Zinsen rücken bei Investoren Preis und Qualität von Unternehmen wieder stärker in den Fokus. Insbesondere Unternehmen mit einer starken Marktstellung und Preissetzungsmacht profitieren von zusätzlichen Einnahmen. Zu teure Unternehmen kommen dagegen Stück für Stück wieder zu ihrem fairen Preis zurück, was bei einzelnen Technologietiteln schon zu drastischen Kurseinbrüchen geführt hat oder noch führen wird.

Wir setzen deshalb bei unseren Neuinvestitionen auf Unternehmen, die von der veränderten Entwicklung profitieren.

Booking.com

Booking geht strategisch den richtigen Weg. Die aktuelle Krise wurde für clevere Akquisitionen genutzt. Wir halten das Geschäftsmodell für einfach, intelligent und hoch rentabel. Booking.com wird aufgrund seiner starken Marktposition überproportional von der Erholung des internationalen Reisemarkts profitieren. Wir rechnen zum Jahresende mit einem deutlichen Kursanstieg.

Microsoft

Sicherlich kein Geheimtipp und das Geschäftsmodell bedarf keiner ausführlichen Erläuterung.  Microsoft sollte aber in keinem Portfolio fehlen. Das Unternehmen hat sich in den letzten Jahren perfekt strategisch aufgestellt und wie erwartet seine Einnahmen mit Cloud-Diensten stark steigern können. In allen Geschäftsbereichen konnten und können in Zukunft hohe Zuwächse erzielt werden.  Die Übernahme von Activision Blizzard passt dabei perfekt ins Bild.

ASML

Der europäische Halbleiterriese ASML ist ein führender Lieferant für die Halbleiterindustrie und nimmt eine monopolähnliche Stellung ein, was zu zusätzlichen Gewinnen führt. Das Unternehmen beliefert Chiphersteller mit Hardware, Software und Dienstleistungen für die Massenproduktion von Mustern integrierter Schaltkreise (Mikrochips). Zusammen mit seinen Partnern treibt ASML die Weiterentwicklung von erschwinglicheren, leistungsfähigeren und energieeffizienteren Mikrochips voran. ASML ermöglicht bahnbrechende Technologien, um einige der schwierigsten Herausforderungen der Menschheit zu lösen, beispielsweise in den Bereichen Gesundheitswesen, Energieverbrauch und -einsparung, Mobilität und Landwirtschaft.
Das Unternehmen überzeugt seit Jahren mit rasant gestiegenen Umsätzen und Gewinnen. Im abgelaufenen Jahr stieg der Umsatz um 33% und der Nettogewinn um 66%. Im ersten Quartal muss mit einer Verschiebung von Umsätzen in die folgenden Quartale gerechnet werden, da die finalen Tests der Anlagen auf die Fabriken der Kunden verlagert wird. Dies führt am Ende zu einer schnelleren Inbetriebnahme.
Wir rechnen für das Jahr 2022 mit einer Umsatzzunahme von mindestens 20%.


Fonds: AI Leaders – ISIN DE000A2PF0M4
Gesellschaft: AI Leaders


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