31.01.2022

Ihr Fokus auf den lange Zeit so stark favorisierten Wachstumswerten macht derzeit vielen Fondsmanagern zu schaffen. Litten diese Werte doch besonders unter den aktuellen Kursrückgängen an den internationalen Aktienmärkten.

Seit Mitte Dezember hat sich die monetäre Situation an den Börsen, insbesondere in den USA, verschlechtert. Die hohen Inflations­zahlen bereiten der amerikanischen Noten­bank (FED) Sorgen und sie hat die Märkte auf Zinserhöhungen in 2022 vorbereitet. Dies hatte zur Folge, dass die Renditen insbesondere am kurzen Ende stark angestiegen sind. So kletterte die Rendite der 2-jährigen US-Staatspapiere auf ein Niveau von 1,2 %. Vor genau einem Jahr lag dieser Wert noch bei 0,1 %. Ergo gehen die Investoren von einem Anstieg der Leitzinsen in diesem Jahr von etwa 1,1 % aus. Dies würde 4 bis 5 Zinserhöhungsschritte von je 0,25 % bedeuten. Auch die Renditen bei den 10-jährigen US-Staatsanleihen zogen in den letzten Wochen an und notieren derzeit um 1,8 % (nach 1,0 % vor einem Jahr).

Dies alles hat insbesondere die Wachstums­titel stärker getroffen, die in den vergangenen Jahren von fallenden Zinsen überproportional profitieren konnten. Jetzt mit der Zinsumkehr geraten diese Werte unter Druck und wurden seit Beginn dieses Jahres verkauft, worunter die Wertentwicklung vieler Fonds gelitten hat.

Andreas Schmidt, Leiter Portfolio Management der FOCAM AG, ist für einen von ihnen zuständig. Er bleibt aber auch heute seiner Philosophie des unternehmerischen Denkens und Investierens mit Fokus auf Qualitäts-Wachstumstitel treu und kann dies auch mit einer Berechnung plausibel machen.

Selbst bei abgeschwächtem Wachstum überzeugend

Als Basis nimmt er die aktuellen Werte des S&P 500 Index. Dort haben die Unternehmen ex Technologie eine durchschnittliche Nettomarge von 9 % und die führenden Technologietitel von 24 %. Unterstellen wir stabile Margen und ein jährliches Umsatz­wachs­tum von 5 % bei den Unternehmen ex Technologie und 10 % (deutlich schwächer als in den vergangenen 10 Jahren) bei den Tech-Werten für die kommenden 10 Jahre, dann ergibt sich nachfolgendes Bild:

Quelle: FOCAM-Berechnungen (Gewinn rechte Skala, Umsatz linke Skala)

  • Der Umsatz und der Reingewinn der Non-Tech Unternehmen steigen in 10 Jahren um je 63 %.
  • Dagegen sollten sich Umsatz und Reingewinn bei den IT-Werten um je 250 % erhöhen.
  • Besonders der Vergleich der projizierten Nettogewinne in 2031 ist beachtlich: Bei den Technologiewerten 622 gegen lediglich 147 bei den Non-Tech Werten.

Der kumulierte Reingewinn für den gesamten Zeitraum ist bei den Technologiewerten mit 4447 mehr als dreimal so hoch wie bei den Non-Tech Werten (1279).

Vor dem Hintergrund dieser etwas vereinfachenden Berechnung (ohne Diskontierung der zukünftigen Gewinne) geht Schmidt davon aus, dass langfristig die zugrundeliegenden Wachstums-und Ertragserwartungen wieder in den Fokus der Investoren rücken und Wachstumsunternehmen auf Sicht, unabhängig aus welcher Branche kommend, auf lange Sicht besser an der Börse abschneiden werden als der breite Durchschnitt.


Bill Ackman, ein sehr bekannter US-Fondsmanager, der letzte Woche 3,1 Mio Netflix-Aktien erworben hat, kommentierte das wie folgt:

„Wir freuen uns, dass der Markt uns diese Möglichkeit bietet.“ …
„Viele unserer besten Investitionen sind entstanden, als andere Investoren, deren Zeithorizont kurzfristig ist, großartige Unternehmen zu Preisen abstießen, die außerordentlich attraktiv erscheinen, wenn man einen langfristigen Zeithorizont hat.“


Extremes Niveau von Insider-Käufen

Unterstützend weist der erfahrene Anlageexperte auf die extrem hohen Volumina von Insider-Käufen bei Technologiewerten, am Beispiel der 76 Titel aus dem SPDR Technologie ETF hin. Es ist in der Tat bemerkenswert, dass sich diese auf einem Niveau befinden, das es seit mehr als 10 Jahren nicht gegeben hat.

Quelle: Sentimentrader

 


Fonds:     Entrepreneur AS Select – ISIN E000A2PE1A8 (R) / DE000A2PF0U7 (I)
Gesellschaft: FOCAM AG


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