29.01.2024

Während viele Analysten und Strategen rätseln, wie es wohl weitergeht mit Inflation, Zinsen, Konjunktur und Geopolitik, konzentrieren sich die Fondsmanager bei Wagner & Florack auf das, worauf es ihrer Meinung nach wirklich ankommt: Die Unternehmen selbst. Ihre Aufgabe als unternehmerisch denkende und handelnde Investoren sehen sie darin, sich langfristig an Unternehmen mit robusten und hochprofitablen Geschäftsmodellen zu beteiligen, die in allen Phasen – auch in der Rezession – verlässlich wachsen und mit denen sich nachhaltig sehr gutes Geld verdienen lässt, unabhängig davon, ob die Zinsen bei zwei, vier oder sechs Prozent liegen.

KI diesseits und jenseits des Atlantiks

Dennoch beobachten sie sehr genau, wie sich wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen verändern und was dies für die Geschäftsmodelle und das Geschäft von Unternehmen bedeutet. Beispiel Künstliche Intelligenz, kurz KI: Aus deutscher und europäischer Sicht stellen Dominikus Wagner und Dr. Dirk Schmitt fest, dass sich die Kräfteverhältnisse auf diesem Gebiet immer weiter und immer stärker in Richtung der USA und der dortigen Technologiefirmen verschieben. Während das Thema KI in Deutschland vor allem mit Bedenken aufgenommen und lieber darüber diskutiert wird, wie KI staatlich zu kontrollieren und regulieren sei, reibt man sich auf der anderen Seite des Atlantiks die Hände.

Als langfristige Miteigentümer bei Adobe, Google oder Microsoft kann das den Fondsverantwortlichen recht sein, denn sie rechnen damit, in Zukunft noch stärker davon zu profitieren, dass ihre Portfoliofirmen ihre ohnehin starke Dominanz mit Milliardeninvestitionen in KI weiter ausbauen, während die deutsche Bundesforschungsministerin im Interview mit der Wirtschaftswoche (Ausgabe 01.09.2023) frohlockt, 2024 fast 500 Millionen Euro in KI zu „investieren“. Zur Einordnung: Allein in den ersten neun Monaten des letzten Geschäftsjahres gab Alphabet insgesamt 33,5 Milliarden Dollar für Forschung & Entwicklung aus. Auch wenn davon natürlich nicht alles in KI-Projekte fließt, klafft zwischen den Beträgen eine eklatante Lücke. Hinzu kommen weitere 21 Milliarden für Investitionen. Neben den eigenen massiven Investitionen in KI beteiligen sich die amerikanischen Cash Flow-Giganten zudem an aussichtsreichen jungen Unternehmen, um sie später ganz zu schlucken, falls sie interessante Technologien entwickeln. Zum Vergleich: SAP steckte im gleichen Zeitraum 4,6 Mrd. Euro in F & E. Nun sei SAP durchaus ein gutes Unternehmen; die Qualität gerade gegenüber Ausnahmefirmen wie Google oder Microsoft falle jedoch bereits sehr stark ab. Viel mehr Firmen fallen den Fondsmanagern in Europa aber auch gar nicht ein, die den amerikanischen Daily Used-Techkonzernen auch nur annähernd das Wasser reichen könnten. Das zeige das ganze Dilemma in Europa.

Gewaltiger Innovationsmotor

Für die US-Wirtschaft stellen die genannten immensen Investitionssummen einen gewaltigen Innovationsmotor dar. Während sich Deutschland und Europa mit ihrem vorauseilendem Regulierungsgehorsam wieder einmal selbst aus dem Spiel nehmen, lässt man neuen Entwicklungen in Amerika erst einmal ihren Lauf, um zu sehen, wohin die Reise überhaupt geht, bevor dann so reguliert wird, dass Investitionen angeregt und nicht vereitelt werden. Selbst vermeintlich „langweilige“ US-Konsumgüterfirmen wie Procter & Gamble, die man nicht unbedingt mit Technologie oder KI in Verbindung bringen würde, investieren massiv in KI und geben die Losung aus, zur „AI-first“-Firma zu werden. Mithilfe von KI ist Procter & Gamble längst dabei, die gesamte Wertschöpfungskette stetig zu verbessern, was zukünftig mit noch größeren Schritten vorangetrieben wird, angefangen bei der Optimierung des Einkaufs über eine effizientere Produktion, niedrigeres Working Capital und leistungsfähigere Lieferketten bis hin zu einer schnelleren Produktentwicklung, gezielteren Preispolitik und kundenspezifischerem Marketing.

 

„Es ist beeindruckend, wo KI-Modelle inzwischen überall eingesetzt werden – und zwar ‚unfallfrei'“
Dominikus Wagner

 

Google – der von vielen unterschätzte KI-Leuchtturm

Ob Adobe mit Firefly, Microsoft Azure oder Google Cloud Platform; diese Unternehmen sind die größten Nutznießer der rasant wachsenden KI-Anwendungen. In Wagners Augen ragt Google ganz besonders heraus. So hat das Unternehmen bei DeepMind z.B. KI eingesetzt, um die Struktur von mehr als zwei Millionen neuer Materialien zu designen, von denen ein paar hunderttausend das Potential haben könnten, die Materialforschung zu revolutionieren und zu völlig neuen Werkstoffen zu führen. Die Entdeckung und Synthese neuer Materialien ist in der Regel ein kostspieliger und zeitaufwändiger Prozess. So dauerte es etwa zwei Jahrzehnte der Forschung, bis Lithium-Ionen-Batterien – die heute für den Betrieb von Telefonen, Laptops und Elektrofahrzeugen verwendet werden – kommerziell verfügbar waren. Auch auf anderen Gebieten wird der Einsatz von KI technologische Durchbrüche beschleunigen, so etwa in der Pharmaforschung, wo völlig neue Wirkstoffe entstehen, z.B. für seltene Krankheiten. Auch hier ist Google seines Erachtens „die“ treibende Kraft und verfügt über alle Voraussetzungen, um seine technologische Spitzenstellung immer weiter auszubauen:

  1. Riesige Datenmengen zum Trainieren der KI.
  2. Gigantische Rechnerkapazitäten in Datenzentren, so dass die KI-Software maximal intensiv und auf höchstem Niveau trainiert werden kann.
  3. Extrem hohe Cash Flows, um weiter massiv in die notwendigen Rechenkapazitäten investieren zu können und darüber hinaus immer die besten Programmierer und KI-Experten zu beschäftigen.

Fazit:

Ausnahmefirmen wie Alphabet, Apple, Microsoft, Adobe und Visa stehen erst am Anfang eines noch höheren und noch profitableren Wachstumspfades, da ein hoher Cash Flow einen zukünftig noch höheren Cash Flow produziert, weil man mehr Möglichkeiten und eine größere Power hat, immer Neues zu entwickeln und immer mehr Märkte für sich zu gewinnen: „Cash produziert noch mehr Cash“. Und wegen der sehr hohen Skaleneffekte wird das ‚Mehr‘ exponentiell größer. Von der Resilienz einerseits und dem weiteren Wachstumspotential dieser Ausnahmefirmen andererseits wollen die W&F Fondsmanager als unternehmerische Langfristinvestoren weiter profitieren.

(Dominikus Wagner / Dr. Dirk Schmitt – Wagner & Florack AG)


Fonds: Wagner & Florack Unternehmerfonds – ISIN DE000A1C4D48 (I) / DE000A2H9BB2 (P)
Fonds: Wagner & Florack Unternehmerfonds flex – ISIN DE000A2P23M1 (C) / DE000A2P23L3 (P)
Gesellschaft: Wagner & Florack AG


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