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So sehen es unabhängige Asset Manager

Warren Buffett hat für Berkshire Hathaway verstärkt in sowohl fossile als auch erneuerbare Energien investiert und vor Kurzem seine Absicht bekräftigt, dieses Segment weiter aufzustocken. Da Aktien aus diesen Bereichen in der Vergangenheit nicht unbedingt als Value-Werte gesehen wurden und zumindest diejenigen aus dem Öl- und Gasbereich auch vielfach kritisch von Anlegern und Investoren gesehen werden, haben wir unabhängige Asset Manager gebeten, aus Ihrer jeweiligen Sicht zu Buffetts Strategie Stellung zu nehmen.

Auf den nächsten Seiten erläutern die von uns befragten Anlageexperten ihre Einschätzung – soviel sei verraten: sehr unterschiedliche Bewertungen zu Warren Buffets Strategie warten auf Sie!

Schauen Sie gleich mal rein!


Wichtiger Hinweis: Bei den in dieser aktuellen Umfrage getätigten Äußerungen handelt es sich nicht um Kauf- oder Verkaufempfehlungen oder Finanzanalysen. Die Meinungen der befragten Fondsmanager und -berater eignen sich nicht zur direkten Übernahme in eigene Anlagestrategien. Basis von Kauf- und Verkaufentscheidungen sollten immer die gesetzlich vorgeschriebenen Verkaufsunterlagen wie Verkaufsprospekte und Jahresberichte sowie eine ausführliche individuelle Beratung sein.

Die Autoren bzw. die Unternehmen für die Sie tätig sind, besitzen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung möglicherweise Positionen in den genannten Aktien.

MB Fund Advisory

Markus Stillger / Thilo Müller

Geschäftsführer
MB Fund Advisory GmbH


Die jüngsten Äußerungen von Warren Buffett bezüglich Investitionen im Energiebereich, sei es in fossile oder erneuerbare Energien, haben uns bestärkt. Wir haben seit Längerem verstärkt auf Aktien aus dem Bereich erneuerbare Energien gesetzt, und das aus zwei wichtigen Gründen.

Politische Förderung

Zum einen sind wir überzeugt von den langfristig äußerst positiven Aussichten, die dieser Sektor bietet, insbesondere angesichts der starken politischen Förderung. Die weltweite Sensibilisierung für Umwelt- und Klimaschutz schafft vielversprechende Chancen für erneuerbare Energien. Dieser Bereich wird kontinuierlich wachsen und nachhaltige Renditen erzielen.

Erfahrung durch eigene Projekte

Zum anderen freuen wir uns über die zahlreichen sehr erfolgreichen Projekte, die wir bereits für unsere Kunden realisiert haben. Hierzu zählen Solar- und Windkraftparks, die nicht nur umweltfreundlich sind und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, sondern auch finanziell lohnenswert sind. Diese Erfolge haben unser Vertrauen in die Zukunft der erneuerbaren Energien gestärkt und uns dazu motiviert, auch im Rahmen des Fonds Max Global weiter in diesen vielversprechenden Sektor zu investieren.

Eni – bereits viele Jahre im Portfolio

Ein gutes Beispielinvestment ist unsere Position in Eni. Der italienische Ölkonzern erwirtschaftete im vergangenen Jahr eine beachtliche Free-Cashflow-Rendite von gut 15% und nutzt dies für massive Investments in den Ausbau erneuerbarer Energien. Kurz gesagt, reduziert die sehr günstige Bewertung die Kursrisiken und das Investitionsprogramm erschließt parallel dazu neue Ertragsquellen in Zukunftsbereichen. Aktienrückkaufprogramme und großzügige Dividendenzahlungen runden unser positives Bild ab.

Generell verfolgen wir bei der Ausweitung unseres Engagements in diesem Marktsegment eine ausgewogene und diversifizierte Strategie. Wir sehen die Bedeutung eines breit gestreuten Portfolios, das verschiedene energiebezogene Investitionsmöglichkeiten umfasst, um optimal von den Entwicklungen in der Energiebranche zu profitieren.


Fonds:               MB Fund Max Global – ISIN LU0230368945
Gesellschaft:    MB Fund Advisory GmbH

Oberbanscheidt & Cie.

Marco Jansen

Gesellschafter
Oberbanscheidt & Cie. Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH


Der Energiesektor ist für Value-Investoren schon seit langer Zeit ein spannender Sektor – dass sich Warren Buffet nach eigener Aussage hier verstärkt positioniert, kommt aus unserer Sicht nicht wirklich überraschend und ist – wenn man in die Welt schaut – auch ein logischer Schritt:

Der Ukraine-Konflikt hat das Thema Energiepreise in den letzten 18 Monaten sehr stark in den Fokus gerückt. Nachdem der letzte Winter überstanden war, sind die Preise wieder deutlich zurückgekommen und litten zusätzlich unter den unsicheren wirtschaftlichen Aussichten.

In den vergangenen Wochen hat sich das Bild hier deutlich gewandelt. Die Produktion in den großen Industriestaaten ist robust und es ist besonders im Ölbereich nicht mit einem Rückgang der Nachfrage zu rechnen. Der Sommer neigt sich dem Ende zu und die kalte Jahreszeit steht mehr oder weniger schon wieder vor der Tür – in der Ukraine nehmen die Spannungen eher wieder zu, so dass wir erwarten, dass wir wieder mit einer längeren Phase steigender Preise rechnen müssen – und was ist dann naheliegender als nun wieder in diesen Sektor verstärkt zu investieren?!

Big Oil im Fokus

Besonders die großen Ölunternehmen sind unter diesem Aspekt aktuell spannende Investmentthemen. Mit einstelligen KGVs unter den historischen Durchschnitten und Dividendenrenditen, die meist noch über dem aktuellen Kapitalmarktzinsniveau liegen, wissen die Unternehmen auf der Kennziffern-Seite zu punkten. Die Verschuldung ist im Vergleich zu anderen Branchen eher zu vernachlässigen, was ein zusätzliches positives Momentum ist. Neben dem klassischen Geschäft werden aus dem Cash-Flow der Bereich der regenerativen Energien massiv vorangetrieben und die Unternehmen somit zukunftssicherer aufgestellt.

Eine der größten Positionen

Sowohl im Oberbanscheidt Global Flexibel als und auch im Oberbanscheidt Dividendenfonds sind wir im Bereich der Energieaktien bereits seit längerem positioniert und die Aktie von RoyalDutchShell gehört mit zu den größten Positionen. Wir haben unser Engagement hier zuletzt sogar noch ausgebaut. Neben den exzellenten Aussichten schätzen wir die Aktie aufgrund der relativ überschaubaren Volatilität als stabilisierenden Faktor für das Gesamtportfolio.


Fonds: Oberbanscheidt Global Flexibel UI– DE000A1T75S2 (I) / DE000A1T75R4 (R)

Gesellschaft: Oberbanscheidt & Cie. Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH

FPM Frankfurt Performance Management AG

Thomas F. Seppi

Vorstand
FPM Frankfurt Performance Management AG


Das Thema „Energie“ – und insbesondere Alternativen zu klimaschädlichem Gas, Kohle und Öl – gewinnt zunehmend an Bedeutung. Sowohl in den Industriestaaten als auch in den Entwicklungsländern, die ebenfalls das Wohlstandsniveau der „westlichen“ Welt erreichen wollen und dafür viel (idealerweise grüne) Energie benötigen werden.

Dabei ist noch nicht klar, welcher alternative Energieträger in welchem Bereich die besten Ergebnisse liefert. Ist es Wasserstoff für die Schifffahrt, E-Fuels für Flugzeuge oder Batterieenergie für LKWs?

Wie erzeugen wir alternative Energien? Und wie speichern oder transportieren wir sie?

Dazu gibt es in den letzten Jahren immer mehr innovative Ansätze und Entwicklungen. Und wir sehen hier zwei sehr interessante Bereiche:

Etablierte Großunternehmen in Transformation

Zum einen die etablierten Großunternehmen, die sich in einem Transformationsprozess befinden. So will ThyssenKrupp ein Stahlwerk auf Wasserstoff als Hauptenergieträger umstellen, BASF will unabhängiger vom Erdgas werden. Auch klassische Energieerzeuger wie RWE suchen neue Wege, Vattenfall und Shell bauen Windparks.  Diese großen Namen stehen im Fokus des Anlageuniversums von Warren Buffett.

Wenig beachtete Innovationstreiber

Zum anderen sind es kleine und junge Unternehmen. Sie werden von den meisten großen Investoren kaum beachtet oder analysiert. Und hier hilft uns unsere langjährige Expertise, die interessanten Ansätze zu selektieren.

So forscht Minesto daran, wie aus der Kraft der Meeresgezeiten Energie gewonnen werden kann oder wie ein Acker gleichzeitig als Solarkraftwerk dient. Auch Ocean Sun hat erste Seen mit kleinen schwimmenden Inseln bedeckt, die über Solarzellen Strom liefern – und gleichzeitig die Verdunstung des Wassers reduzieren.

Diese Unternehmen sehen wir als Innovationstreiber. Technologien, die sich hier durchsetzen, können der Umwelt helfen und viel Freude ins Portfolio bringen. Das erfordert aber eine enge Begleitung der Unternehmen – und in diesen Zeiten vor allem einen Blick auf ihre Finanzierungsmöglichkeiten. Denn die beste Idee nützt nichts, wenn das Geld ausgeht!

Fokus im Fonds

Im FPM Funds Ladon (ISIN: LU0232955988) allokieren wir einige dieser jungen Unternehmen im Bereich der Energieerzeugung, sprechen mit dem Management und beobachten die Entwicklung genau, um reagieren zu können.

Viele der hier neu entwickelten Technologien zur CO2-Vermeidung ermöglichen erst die Transformation der großen Konzerne. Und damit schließt sich der Kreis zu den von Warren Buffett bevorzugten Energieaktien.

Es zeigt sich also, dass das Thema Energie nicht nur mit einer Aktie oder einer Technologie abgedeckt werden sollte – denn sowohl etablierte als auch kleine, junge Unternehmen können gute Renditen mit einem guten Gewissen verbinden!


Fonds:             FPM Funds Ladon – ISIN LU0232955988
Gesellschaft:  FPM Frankfurt Performance Management AG

Value Partnership Management GmbH

Dr. Carl Otto Schill

Geschäftsführer
Value Partnership Management GmbH


Die aktuellen geopolitischen Verwerfungen und die Klimakrise haben zu einem strukturellen Umdenken am Energiemarkt geführt. Hier ergeben sich vielfältige Investitionsmöglichkeiten, da der laufende Transformationsprozess viel Geld benötigt. Insofern ist die verstärkte Ausrichtung von Warren Buffett auf diesen Bereich für uns sehr gut nachvollziehbar.

Ankerinvestition Projektentwickler

Im Selection Value Partnership Fonds, einem Artikel 8 Fonds, setzen wir schon seit Jahren auf Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien. Unsere Ankerinvestition ist dabei die Abo Wind AG aus Wiesbaden, unseres Erachtens ein Vorzeigeunternehmen in der Nische des Megatrends. Der Projektentwickler ist breit aufgestellt und plant neben Windkraft, Solaranlagen und Speicherbatterien auch Wasserstoffanlagen. Außerdem ist er neben Europa auch in Nord- und Südamerika und in Afrika vertreten.

Die Bewertung dieser Aktie dürfte ganz nach Warren Buffetts Geschmack sein. Auf Basis der aktuellen Kurse sehen wir eine Unterbewertung von fast 75 Prozent.


Fonds: Selection Value Partnership – ISIN DE000A14UV29 (I) / DE000A14UV37 (P)
Gesellschaft: Value Partnership Management GmbH

Wagner & Florack AG

Dr. Dirk Schmitt / Linus Schorn

Fondsmanager / Analyst
Wagner & Florack AG


Buffetts Investments teilweise nicht mit seinen eigenen Prinzipien vereinbar

Wir schätzen Warren Buffett und seinen Partner Charlie Munger sehr für ihr wertvolles investmentphilosophisches Gedankengut, ihre (eigentlichen) Investmentprinzipien sowie ihren eindrucksvollen Erfolg. Es stellt sich jedoch die Frage, inwieweit einige Investments von Berkshire Hathaway tatsächlich in Einklang mit Buffetts eigenen Investmentprinzipien stehen. Neben den Beteiligungen an Banken und den 2020 komplett verkauften Fluglinien, bei denen Buffett einräumte, falsch gelegen zu haben, sind die Investments in der Öl- und Energiebranche ein weiteres Beispiel für extrem zyklische und noch dazu kapitalintensive Geschäftsmodelle, die in unseren Augen mit Buffetts langfristigem Investmenthorizont und seinen eigenen Prinzipien nicht vereinbar sind.

„Our favourite holding period is forever.“ Buffett betont immer wieder, er würde seine Beteiligungen am liebsten niemals verkaufen. Dabei ist im Fall von Ölfirmen wie der zuletzt weiter zugekauften Occidental Petroleum von vornherein klar, dass die explodierenden Free Cash Flows der jüngeren Vergangenheit nicht von Dauer sein dürften, sondern der Kombination aus verknapptem Angebot und zusammengestrichenem Capex geschuldet sind. Dessen wird sich auch Buffett bewusst sein, weshalb er unseres Erachtens im Fall seiner Öl-Investments opportunistisch handelt und somit bewusst gegen seine Maxime verstößt, sich mit dem „Prinzip der Ewigkeit“ an kapitalleichten, wenig zyklischen Firmen mit dauerhaft hohen Margen, hoher Preissetzungsmacht, hoher Kapitalverzinsung sowie substanziellen, langlebigen Wettbewerbsvorteilen und dadurch langfristig verlässlich steigenden Free Cash Flows zu beteiligen.

Sind Ölfirmen „Value“?

Buffett wird als langfristig und unternehmerisch denkender Value-Investor angesehen. Grundsätzlich ist die Frage, ob Ölfirmen als „Value“ angesehen werden können, durchaus legitim: Bei vielen „Börsenexperten“ sind die Aktien nach einer mehrjährigen Durststrecke en vogue und auch die Aktienkurse scheinen das zeitweise zu untermauern. Immerhin haben sich diese in den letzten zwei bis drei Jahren nicht selten verdoppelt oder sogar verdreifacht. Was steigt, landet auf den Empfehlungslisten von Banken und Analysten. Allerdings waren die Aktienkurse der Ölfirmen vor 2020 um etwa 50% bis 90% stark eingebrochen. Ökonomisch ist es simpel: Die Ölförderung wird immer teurer; Öl aus relativ leicht zugänglichen Quellen ist längst gefördert und verbraucht. Um die „Zitrone weiter auszuquetschen“, muss immer tiefer und aufwendiger gebohrt werden, heutzutage regelmäßig ein paar tausend Meter tief. Das ist teuer. Und zwar extrem teuer. Außerdem sind weitere Fördermöglichkeiten wie beispielsweise Fracking und Ölsandabbau aufgrund von Umweltauflagen weitaus kostenintensiver als noch vor ein paar Jahren. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Free Cash Flows der Ölfirmen nach und nach dahinschmolzen. Selbst zeitweise hohe Ölpreise wie in den Jahren 2013 bis 2015 von über 100 USD pro Fass halfen nicht substanziell. Als die Ölpreise daraufhin ab 2016 absackten, etwa auf den Bereich zwischen 50 bis 75 USD pro Fass, fuhren die Ölfirmen ihre Investitionen in die Ölförderung deutlich bis teilweise massiv zurück, um nicht in die roten Zahlen zu geraten.

Buffetts Beteiligung an Occidental Petroleum: reduzierte Produktion trotz höherer Nachfrage

So hat Occidental Petroleum, das sechstgrößte Investment von Warren Buffett, 2019 bei einer Free Cash Flow-Marge von etwas über 4% noch bis zu 1,5 Mio. Barrel Öläquivalente (MBOE) pro Quartal gefördert, was auch im ersten Halbjahr 2020 fortgesetzt wurde. Im 2. Quartal 2020 folgte der dramatische Lockdown-Umsatzeinbruch. Seitdem erfolgt die Produktion im Bereich von 1 bis 1,2 MBOE pro Quartal, auch im ersten Halbjahr 2022 wurde diese Menge nicht erhöht. Occidental Petroleum hat die Produktion also um ein Fünftel bis ein Drittel reduziert. Dies wurde auch im Jahr 2022 fortgeführt (1,08 MBOE in Q1 und 1,15 MBOE in Q2), obgleich die Nachfrage konjunkturbedingt seit dem 2. Halbjahr 2021 angesprungen ist. Zugleich wurde der Capex massiv gekürzt. 2019 wurde noch im üblichen Bereich von 6,4 Mrd. USD investiert. Bei einem operativen Cash Flow von 7,4 Mrd. USD blieb folglich ein Free Cash Flow von 1 Mrd. USD übrig, eine wie üblich überschaubare Free Cash Flow-Marge von etwas über 4%. 2020 sackte der Capex wiederum auf 2,6 Mrd. USD und 2021 auf 2,9 Mrd. USD ab. Zwar beliefen sich die Investitionen im 1. Halbjahr 2022 mit 1,8 Mrd. USD im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf einen leicht höheren Wert, jedoch lagen sie nach wie vor weit unter dem Vor-Corona-Niveau. 2020 sorgte der gekürzte Capex trotz niedrigerer Öl- und Gaspreise für einen um 40% höheren FCF von 1,4 Mrd. USD (Verdopplung der FCF-Marge auf 8%). 2021 ist zudem noch der Ölpreis in die Höhe geschossen, wodurch der Umsatz um 60% anstieg. Der Free Cash Flow explodierte daher im Zusammenspiel mit dem weiterhin um 55% reduzierten Capex auf 7,5 Mrd. USD (Versiebenfachung gegenüber 2019, FCF-Marge rd. 28%). Dieser Trend setzte sich im ersten Halbjahr 2022 weiter fort, die Free Cash Flow-Marge erklomm in diesem Zeitraum einen Wert von über 35%!

Trotz höherer Nachfrage wird also weniger produziert. Und wie das Beispiel von Occidental Petroleum zeigt, wird auch ganz erheblich weniger investiert. Der Markt befindet sich in einem extremen Ungleichgewicht, das Gap zwischen Angebot und Nachfrage war noch nie über einen so langen Zeitraum so groß. Ursache ist offensichtlich die Angebotsreduktion plus Mini-Capex. Das Kartell funktioniert, die Cash Flows sprudeln. Bei den anderen Öl- und Gasförderern ist es strukturell genauso wie bei Occidental Petroleum: massive Capex-Reduktion und kaum neue Förderprojekte, zugleich ist die Produktion bei den aktiven Lagerstätten weit unter dem Niveau von 2019.

Free Cash Flow-Anstieg ist nicht von Dauer

Ist der Free Cash Flow-Anstieg also nachhaltig? Nun, Zitronen kann man nicht endlos ausquetschen, folglich auch keine Ölfelder. Grundsätzlich müssen Ölfirmen aber Öl fördern, wenn sie Geld verdienen wollen. Dafür werden sie mittel- bis langfristig exorbitant hohe Investitionen tätigen müssen. Trotz temporär hoher Ölpreise werden die Cash Flows und die Free Cash Flow-Margen der Ölfirmen dann wieder abschmelzen. Dann ist es aus und vorbei mit der Free Cash Flow-Herrlichkeit bei Occidental Petroleum & Co. Das dürfte Buffett wissen.

Es gibt bessere Langfrist-Investments

Kurzfristig lässt sich mit Aktien von Ölfirmen wie Occidental Petroleum, ein glückliches Händchen beim Timing vorausgesetzt, zwar durchaus Geld verdienen. Wir bei Wagner & Florack beteiligen uns dagegen lieber als langfristige Miteigentümer und mit unternehmerischem Blick an beständig wachsenden und dauerhaft profitablen Unternehmen mit kapitalleichten, skalierbaren und robusten Geschäftsmodellen, die wie z.B. Apple, Visa oder Procter & Gamble selbst unter schwierigen Rahmenbedingungen hohe Free Cash Flows erwirtschaften. Denn langfristig ist es der Free Cash Flow, der den Unternehmenswert und somit auch den Aktienkurs bestimmt.


Fonds: Wagner & Florack Unternehmerfonds – DE000A1C4D48 (I) / DE000A2H9BB2 (P)
Fonds: Wagner & Florack Unternehmerfonds flex – DE000A2P23K5 (I) / DE000A2P23M1 (C) / DE000A2P23L3 (P)

Gesellschaft: Wagner & Florack AG


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