Nachdem die Notenbanken lange Zeit die Inflationsgefahren heruntergespielt haben, haben sich ihre Kommentierungen der aktuellen Lage in den vergangenen Wochen deutlich geändert. Die 50 BP Anhebung der Leitzinsen in den USA dürften daher im laufenden Jahr nur der Auftakt gewesen sein und auch die EZB ist dabei, ihre Ankaufprogramme für Anleihen zu beenden und Leitzinserhöhungen vorzubereiten.
Ein gefährliches Spiel, gilt es doch, nicht nur die Inflation in den Griff zu bekommen, sondern dabei auch eine Rezession in der Wirtschaft zu vermeiden.
Dr. Norbert Hagen, Vorstandssprecher der ICM InvestmentBank AG, stützt sich beim Fondsmanagement auf renommiertes internationales Research, das aktuell aber eher Entwarnung an der Inflationsfront anzeigt.
Zusammensetzung der US-Inflationsrate
- Den größten Anteil hat das Wohnen (32 %, Miete usw.), dies war aber aktuell nicht der Inflationstreiber.
- Eher waren es die Nahrungsmittelpreise, die stark gestiegen sind (14 %, Food): 6,5 % Plus im Supermarkt, 6,6 % Plus beim Essen auswärts
- und dann natürlich Treibstoff (7,5%, Energy)
- sowie Autos (8 %, Transportation commodities), darin grob hälftig Gebrauchtwagenpreise plus 37 % und Neuwagen plus 12 %.
Hier noch einmal im Detail die Preistreiber:
Wiederholung unwahrscheinlich
Nun die These: Wenn die Inflationsrate auf dem derzeitigen Niveau weitere 12 Monate bleiben sollte, müsste derselbe Preisanstieg noch einmal stattfinden. Das ist äußerst unwahrscheinlich. Im Gegenteil: eine Normalisierung bei den Autos (Chips werden zunehmend wieder lieferbar, das Verhältnis Auftragseingang zu Auslieferungen ist bereits unter 1) würde die 1,4 %-Punkte Anteil an der aktuellen Inflationsrate sogar auf -1,4 % Punkte im Extrem zurückdrehen.
Dann haben wir auch noch die Energiepreise, bei denen sich die Branchenkenner eindeutig auf WTI-Crude-Levels von 80 bis 100 USD/Barrel (aktuell 107 USD) konzentrieren. Auch dies würde für eine abnehmende US-Inflationsrate sorgen. Ein Minus von 10 % im Vergleich zu den aktuellen Energiepreisen brächte wiederum -0,75 % Punkte in der Inflationsrate.
Bleiben also die Nahrungsmittel: allein eine Preisstabilität auf dem aktuellen Niveau hätte einen Effekt von Null auf die Inflationsrate.
Deutliche Abschwächung bei der US-Inflation zu erwarten
Am Ende kommen wir zur unten stehenden Aussage in grafischer Form: die Wahrscheinlichkeit einer gleichbleibend hohen Inflationsrate in den USA ist denkbar gering. Die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Inflation in den kommenden 12 Monaten auf einem Niveau oberhalb von 5% bleibt (aktuell April 2022: 8,3 %), liegt bei unter 30 %:
Bleibt zu hoffen, dass die Notenbanken ihre Zinsanhebungen wohl dosieren und nicht durch eine zu späte, zu starke Reaktion auf aktuelle Inflationsraten die Wirtschaft in die Rezession treiben – eventuell kurz bevor sich eine Entspannung an der Preisfront zeigt.
Beim Leonardo UI handelt es sich um einen bereits 2007 aufgelegten, flexibel global und vermögensverwaltend anlegenden Mischfonds mit einer entsprechend langen Leistungsbilanz über 14 Jahre. Dabei nutzt das Management bei der Asset Allocation für die Segmente Aktien, Anleihen und Liquidität die monatlich angepassten Ergebnisse des renommierten kanadischen Research-Hauses BCA-Research. Da die Asset Allocation (Top Down) mit Hilfe von Futures abgebildet wird, verbleibt ein großer Teil Liquidität im Fonds. Diese wird in höher verzinsten Unternehmensanleihen (Bottom Up) angelegt, die bisher kontinuierlich einen beachtlichen Anteil zur Fondsperformance beigetragen haben.
Fonds: Leonardo UI – ISIN DE000A0MYG12
Gesellschaft: ICM Investmentbank AG