25.07.2024

Die Kapitalmarktexperten von Wagner & Florack bezeichnen Technologiefirmen wie Alphabet, Apple, Microsoft und Adobe gerne als „Consumer Staples des digitalen Zeitalters“, weil sie mit ihren Services den digitalen Alltagsbedarf von Milliarden Menschen und Millionen Unternehmen auf diesem Planeten decken. Auch hier beschleunigen sich die Dinge – wie die Einführung von Künstlicher Intelligenz. Am Beispiel von Adobe zeigt sich, was für digitale Plattformfirmen spricht.

Adobe widerlegt erneut Kritiker

Im Vorfeld der Geschäftszahlen zum zweiten Quartal war die Analystenzunft skeptisch gestimmt. Wieder einmal befürchtete sie eine schwache Monetarisierung der hohen Investitionen in Künstliche Intelligenz. Wieder einmal ging die Sorge um, Wettbewerber würden Adobe immer näher auf den Pelz rücken und dadurch das Wachstum der Buchungszahlen bremsen. Und wieder einmal widerlegte Adobe die Kritiker mit sehr guten Geschäftszahlen. Angesichts der traumhaften Margen von Adobe verwundert es kaum, wenn Konkurrenten auf den Plan treten, um ebenfalls einen Teil vom wachsenden KI-Kuchen abzubekommen.

„Text zu Video“-KI eher Chance als Risiko

Auch als OpenAI bzw. Chat GPT zu Jahresbeginn den „Text zu Video“-Generator Sora lancierte, war der mediale Aufschrei groß. Etliche Analysten orakelten, dies bedeute das Ende der traditionellen Videoproduktion und -editierung und wäre somit eine existentielle Bedrohung für Adobes Service Premiere Pro. Doch auch hier ertönte der Abgesang etwas voreilig. Abgesehen von der Frage der Urheberrechte ist es ein erheblicher Unterschied, ob man einen kurzen Film bzw. genauer gesagt eine Filmidee per AI generieren lässt, oder ob man eine „Idee“ mit professionellen Software-Werkzeugen zu einem fertigen Film editiert. Dem Management von Adobe ist daher auch nicht bange vor der Verbreitung neuer, immer leistungsfähigerer KI-Modelle auch von Seiten Dritter: Denn je mehr Modelle es gibt, desto mehr Inhalte werden erzeugt.

Der Content-Kuchen wird größer

Der Kuchen wird also immer größer, wie David Wadhwani, der bei Adobe das Digital Media-Geschäft leitet, in der Investorenkonferenz hervorhob: „We get excited when third-party models do something because our view … is that the more content that gets generated out of these models, the more content that needs to be edited…“ Auch die Verbreitung von Text zu Video-Modellen ist somit „a very good thing for Adobe“, so Digital Media-Chef Wadhwani. Je mehr Content generiert werde, desto größer sei der Bedarf an professionellen Tools zum Editieren.

KI-Innovationen verstärken Adobes „Burggraben“

Der Burgraben des Adobe-Geschäftsmodells ist somit nicht gefährdet, denn

  • erstens dominiert Adobe mit seinen marktführenden Services echte langfristige Wachstumstrends unserer zunehmend durchdigitalisierten Welt und
  • zweitens festigt und verstärkt Adobe seine Spitzenstellung durch ein rekordverdächtiges Tempo an Produktinnovationen. Das hat sich mit der konsequenten Integration der eigenen generativen KI Firefly noch einmal zusätzlich (!) beschleunigt. So wurden seit dem Debüt von Firefly im März 2023 damit bereits mehr als neun Milliarden Bilder generiert.

Dabei ist der KI-Zug gerade erst losgefahren. Befeuert durch KI werden sich Märkte und Geschäftsmodelle mit hoher Dynamik weiter verändern und entwickeln. Topfirmen wie Adobe, aber auch die Portfoliounternehmen Google und Microsoft gehören hier zur absoluten technologischen Speerspitze und sind aufgrund ihrer hohen und verlässlich wachsenden Unternehmensgewinne in der besten Ausgangsposition, um ihre Spitzenstellung und damit den Burggraben um ihre Geschäftsmodelle immer weiter auszubauen.

Adobe erzielt im zweiten Quartal neue Rekordwerte: Auf die kostenfreie Einführung folgt die Monetarisierung

Adobe steigerte den Umsatz im zweiten Quartal (endete per 31.05.2024) mit einem organischen Wachstum von 11 % auf einen neuen Rekordwert von 5,31 Mrd. US-Dollar und toppte damit sowohl die eigene Prognose als auch die Schätzungen der Analysten. Heute macht Adobe in einem einzigen Quartal fast genauso viel Umsatz wie im vollen Geschäftsjahr 2016 insgesamt (Umsatz 2016: 5,8 Mrd. US-Dollar). Alle Geschäftsbereiche konnten in Q2 deutlich zulegen und entwickeln sich weiter sehr dynamisch. Mit 17,9 Mrd. US-Dollar erreicht auch der Auftragsbestand eine neue Bestmarke.


Quelle: Geschäftsbericht Adobe

Innovationstempo bleibt hoch – „Wir fangen gerade erst an“

Adobe hält das Innovationstempo weiterhin sehr hoch und steht auch in Bezug auf seine Produktinnovationen erst am Anfang. CEO Shantanu Narayen wörtlich: „We´re just getting started.“ Analog gilt das im Übrigen auch in Bezug auf die Monetarisierung der KI-Investitionen. Hier ist es unternehmerisch sinnvoll, mithilfe überzeugender Produktinnovationen zunächst die Steigerung der Nutzerzahlen zu priorisieren, bevor anschließend deren Monetarisierung erfolgt.

Adobe mit zentraler Rolle in der Digitalökonomie

Für die Digitalökonomie spielt Adobe somit eine zentrale Rolle. Mit seinen innovativen Software-Werkzeugen und Cloud-Plattformen für die kreative und kollaborative Produktion digitaler Inhalte (Geschäftsbereich Digital Media) sowie seinen Diensten für den rasant wachsenden E-Commerce (z.B. Effizienzmessung von Online-Marketing-Kampagnen mit Echtzeitanalyse großer Datenmengen bei E-Commerce-Transaktionen, Geschäftsbereich Digital Experience) ist Adobe aus dem digitalen Alltag kaum mehr wegzudenken. Das langfristige Marktpotenzial für Adobe bleibt also sehr hoch.

 

Die ganze Story über Adobe lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des W&F Investorenbriefs.

Dort finden Sie

  • eine detaillierte Analyse der Zahlen zum zweiten Quartal 2024 für die einzelnen Geschäftsbereiche und
  • einen Hintergrund zum Einsatz der künstlichen Intelligenz Adobe Firefly.

(Dominikus Wagner, Wagner & Florack AG)


Fonds: Wagner & Florack Unternehmerfonds – ISIN DE000A1C4D48 (I) / DE000A2H9BB2 (P)
Fonds: Wagner & Florack Unternehmerfonds flex – ISIN DE000A2P23M1 (C) / DE000A2P23L3 (P)
Gesellschaft: Wagner & Florack AG


zur Boutique zur Newsübersicht